Die griechische Mythologie ist reich an wunderbaren Geschichten, die oft in das alltägliche Leben eingeflochten werden. Eine solche Geschichte ist die von Halcyone, der Tochter von Aeolus, dem Gott des Windes.
Halcyone und ihr Mann Ceyx waren in ihrer Ehe so glücklich, dass sie sich einbildeten, Götter zu sein. Deshalb nannten sie sich nicht bei ihren eigenen Namen, sondern ließen sich Zeus und Hera nennen, gleich dem obersten Gott und seiner Frau. Dies zog den Zorn des Zeus auf sich, der Ceyx bei einem Sturm auf dem Meer untergehen ließ. Aus Kummer stürzte sich auch Halcyone ins Meer, woraufhin Zeus sie in einen Eisvogel verwandelte. Von nun an fliegt Halcyone an den griechischen Küsten entlang, immer auf der Suche nach ihrem verlorenen Geliebten, und ist dazu verdammt, ihr Nest mitten im Winter am Strand zu bauen, wo ihre Eier von den Winterstürmen weggefegt werden.
Mit der Zeit, so erzählt die Geschichte, hatte Zeus Mitleid mit Halcyone. Er sorgte dafür, dass es in jedem Winter sieben Tage lang keine Winterstürme gab. Während ihr Vater Aeolus die Winde und Wellen in Schach hält, kann der Eisvogel während dieser "Halcyone-Tage" seine Eier ausbrüten.
Bis heute glauben die Griechen fest an diese halcyonischen Tage, eine Zeit zwischen Mitte Januar und Mitte Februar, in der das Wetter plötzlich außergewöhnlich warm wird. Heute ist der 6. Februar; die Vorhersage für dieses Wochenende lautet, dass die Temperatur in vielen Teilen Griechenlands 25 Grad erreichen wird, während der Wind fast nicht vorhanden ist...